ARCHIV + SCHAULAGER /
ARCHIVE + PUBLIC SHOWROOM
HENNING VON GIERKE

Idee

Diese Initiative soll in naher Zukunft den öffentlichen Zugang zu den über fünf Jahrzehnte umfassenden Bildern, Skulpturen und Installationen von Henning von Gierke langfristig in einem eigens hierfür errichteten und gestalteten Gebäude ermöglichen.

Die Planung sieht ein nach Jahren chronologisch geordnetes Bilder-Schaulager sowie Ausstellungsräume für Installationen und große Formate vor – für Besucher*innen vor Ort dauerhaft einsehbar und durch ein digitales Werkverzeichnis ergänzt.

Lage

Standort des neuen Schaulagers und Archivs des Werkes von Gierkes ist Neudrossenfeld bei Bayreuth. Ein ehemaliges Bäckereigebäude, neben der Bräuwerck Brauerei und dem „Lindenbaum Museum“ am historischen Marktplatz gelegen, bietet hierfür beste Voraussetzungen.

Das Schaulager, welches der Aufbewahrung und Zusammenführung als auch der Sichtbarmachung des Gesamtwerks des Malers dient, wird ca. 400 Ölbilder beherbergen und ist gegenüber des Ausstellungsgebäudes geplant. Auf 50 verschiebbaren Rollwänden mit den Maßen 450 x 450 cm können hier die originalen Ölbilder aus dem Beginn der 1970er Jahre bis heute eingesehen werden.

Die Zeichnungen und Porzellanfiguren, Videovorführungen und Theatermodelle von Gierkes sowie die spezifische Installation „Wunderkammer“ werden im Hauptgebäude ausgestellt werden.

Des Weiteren sind dort zwei Ausstellungsräume für wechselnde Präsentationen und Themenausstellungen geplant, um das umfassende und vielfältige Werk Besucher*innen anschaulich vermitteln zu können. In einem dieser Räume ist auch die Präsentation großformatiger Arbeiten bis zu 360 x 330 cm möglich.

Der Architekt Ralph Brokmeier von Bessing / Brokmeier Architekten, München, der auch an der Ausstellungsarchitektur des direkt benachbarten „Lindenbaum Museum“ gearbeitet hat, wird die Planung des Archivs und Schaulagers übernehmen.

Vorhaben

Das Gesamtwerk des Künstlers soll im obig beschriebenen Schaulager zusammengeführt werden, um die Vielfältigkeit und den Umfang des Schaffens Henning von Gierkes erstmalig kunsthistorisch einordnen zu können und gleichzeitig für Besucher*innen erlebbar zu machen.

Das digitale Werkverzeichnis einschließlich aller Filme, Theater und Opern des Künstlers ist sowohl ein wichtiger Bestandteil, als auch eine Ergänzung des Projektes. Diese online frei einsehbare, grundsätzliche Ordnung des Oeuvres soll sowohl eine Übersicht des Schaffens, als auch eine kunsthistorische Einordnung des Gesamtwerks und der verschiedenen Perioden sowie der sich gegenseitig befruchtenden Gattungen im Werk von Gierkes bilden.

Bezug zu Neudrossenfeld

Historische als auch persönliche Bezüge des Künstlers und seines Werkes zu Neudrossenfeld machen den Ort zum idealen Schauplatz eines solchen Vorhabens.

Das Schloss Neudrossenfeld hatte von Gierke über sechs Jahre lang während der Produktionszeit von Lohengrin in Bayreuth gemietet und dort mit Werner Herzog und Mitarbeiter*innen gearbeitet und auch gewohnt.

In diesen “Lohengrin-Jahren“ haben sich für von Gierke und seine Malerei nachhaltige Beziehungen ergeben. Es folgten Ausstellungen u.a. im Richard Wagner Museum Bayreuth, der Villa Wahnfried und im Alten Schloss in Bayreuth.

Die Operninszenierung in Bayreuth 1987 war neben der Busoni-Oper Doktor Faust in Bologna mit Werner Herzog 1984 der Startpunkt für diverse Operninszenierungen sowie Bühnen-/Kostümbilder unter anderem in Deutschland, Italien, Japan und Brasilien – die Verbundenheit mit dem Werk Wagners begleitet und prägt das Schaffen von Gierkes bis heute.

Henning von Gierke hatte seine Lohengrin-Entwürfe 1989 in Bayreuth ausgestellt – diese Ausstellung wurde im Ganzen durch Karl Gerhard Schmidt angekauft und stellt eine wichtige Zäsur im Leben des Künstlers dar. Ein Großteil dieser Entwürfe befindet sich heute im Besitz des Richard Wagner Museums Bayreuth.

Ein Ort für Bühnen- und Kostümbildner*innen

Die Erinnerung an den Ankauf der „Lohengrin“ Bühnen- und Kostümentwürfe 1989 ließ die Idee entstehen, die Bühnen- und Kostümbildner*innen der Bayreuther Neu-Inszenierungen in der Festspielzeit nach Neudrossenfeld einzuladen, um deren Entwürfe im Ausstellungsraum zu präsentieren.

Durch diese Initiative würde der oft unterschätzten künstlerischen Bühnen- und Kostüm-Arbeit ein verdienter Raum geboten und die Öffentlichkeit und das internationale Publikum der Festspiele können in diese Leistung eingebunden werden.

Angedacht sind auch Fortbildungen im Bühnen- und Kostümbild-Bereich sowie themenbezogene Ausstellungen. Ebenso angedacht ist eine Artist Residency für Schaffende, die sich mit Richard Wagners Oeuvre künstlerisch auseinandersetzen.

Das Archiv und Schaulager wird hierdurch um neue, spannende künstlerische Perspektiven erweitert, welche gleichzeitig auch eine ganz eigene Auseinandersetzung mit dem Werk von Gierkes und der Örtlichkeit Neudrossenfelds ergeben können.

Die Initiatoren

Herr Dr. Oliver Krippner ist in Bayreuth und Neudrossenfeld ansässig und regte die Initiative zur Errichtung des Schaulagers mit Ausstellungsmöglichkeiten in Neudrossenfeld an. Zu diesem Zweck hat Dr. Krippner den verwilderten Garten und das leerstehende Bäckerei Gebäude angekauft.

Herr Karl Gerhard Schmidt möchte dieses Vorhaben mit Rat und Tat unterstützen. Er ist ehemaliger langjähriger Vorsitzender der Freunde der Bayreuther Festspiele und hat die Stiftung der Lohengrin-Arbeiten von Gierkes an das Richard Wagner Museum Bayreuth ermöglicht. Er lebt heute im Schloss Neudrossenfeld.

Henning von Gierke wird die in seinem Werkverzeichnis aufgeführten Arbeiten aus seinem Besitz in das Neudrossenfelder Schaulager einbringen und die Einrichtung der Schauräume künstlerisch betreuen und gestalten.

Der gemeinnützige Verein "HvG e.V." zu Förderung und Erhalt der Werke und des künstlerischen Nachlasses von Henning von Gierke soll die Pflege der Ausstellungsräume und des Schaulagers in Neudrossenfeld auf lange Sicht unterstützen und gewährleisten.

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